Die LVZ berichtete am 02.07.2014:
Knapp 600 Besucher erleben klingendes Rötha
Rötha. Mit dem Klavierkonzert zu vier Händen mit Mendelssohns Reformationssinfonie mit dem Choral “Ein feste Burg ist unser Gott” fand die Festwoche “Rötha klingt” in der Marienkirche ihren krönenden Abschluss. Wobei aus Sicht von Stephan Eichhorn, dem Vorsitzenden des Fördervereins Marienkirche Rötha, “jede einzelne Veranstaltung eine Krone verdient”. In der Tat konnte sich das Programm sehen und vor allem hören lassen. Ob es nun die szenische Aufführung der Opera buffa “Die schlaue Bäuerin” an diesem dafür eher außergewöhnlichen Ort war oder Abende mit Schülern der Musik- und Kunst-schule “Ottmar Gerster” sowie der Grundschule Rötha, dem Jugendkammerchor der Freien Waldorfschule Leipzig, wunderbaren Stimmen der Gesangsklasse von Bertold Schmid von der Musikhochschule Leipzig oder die klassischen Musikabende für Orgel und Violine sowie Orgel und Klavier. Besonders gefreut haben sich die Veranstalter darüber, wie gut das Familienkonzert und die Guten-Abend-Musik für Kinder vom Publikum angenommen wurden. Dabei zählten Familien in vier Generationen, von den Urenkeln bis zu den Urgroßeltern, zu den Besuchern. Die Parkplätze rund um die Marienkirche, seien auch bei diesen Konzerten knapp gewesen. Zur Dshamilja-Lesung am Mittwochabend mit dem Schauspieler Thomas Rühmann (In aller Freundschaft) gab es erstmals keine Karten mehr. Die Lesung dieser Erzählung, die als schönste Liebesgeschichte der Welt gilt, ist nicht nur vielen Besuchern sehr nahe gegangen, sondern offenkundig auch den Vortragenden selbst. Was Eichhorn auf den besonderen Veranstaltungsort zurückführt. Akustische Schwächen dieser Veranstaltung, das versichert der Vereinsvorsitzende mit der Bitte um Nachsicht, “werden sich bei einer weiteren Lesung mit dem Schauspieler nicht wiederholen”. Die mit Thomas Rühmann und dem Musiker Tobias Morgenstern hochkarätig besetzte Lesung war die einzige Veranstaltung innerhalb der Festwoche, für die ein Eintrittsgeld erhoben wurde. Eine Verfahrensweise, die der Fördervereinsvorsitzende für richtig hält, vor allem weil er meint: “Eintritt zu Veranstaltungsangeboten an neun Tagen hintereinander kann abschrecken.” Und die Meinung, wonach nichts etwas wert sei, was nichts kostet, “konnten wir mit unseren Angeboten hoffentlich entkräften”, ist er überzeugt. Dafür sprechen in erster Linie die insgesamt 595 Besucher, die die Veranstaltungen in der Marienkirche erlebten. Eine Resonanz, die die Erwartungen des Fördervereins “voll und ganz” erfülle, was nicht heiße, dass man sich bei einer Wiederholung im kommenden Jahr nicht auch über noch mehr Besucher freuen würde. “Besonders haben wir uns über den Besuch einiger Neu-Röthaer gefreut”, sagt Eichhorn. Die neuen Einwohner der Stadt möchte der Verein in Zukunft stärker über sich, seine Ziele und Aktivitäten informieren und in sein kulturelles Angebot einbeziehen. Mit dem freien Eintritt und der Bitte um Spenden strebe der Verein nach Eichhorns Worten einen neuen, alternativen und bewussteren Umgang mit kulturellen Angeboten an. “Wir möchten unsere Besucher dazu anregen, frei zu entscheiden, was ihnen unsere Angebote wert sind oder waren”, sagt er. Oft hätten Besucher sogar schon vor der Veranstaltung gespendet. Mancher, dem dies leichter fällt, “spendete möglicherweise deutlich mehr, als ein anderer, dem dies aufgrund seiner persönlichen Lebensumstände schwerer fällt und den wir deshalb aber ebenso an unseren Veranstaltungen teilhaben lassen möchten, wie alle anderen”, betont Eichhorn. Zwar stehe die Spendensumme noch nicht genau fest, schon jetzt könne der Verein aber sagen, dass er mit dem Spendenaufkommen zufrieden ist. |
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Die LVZ berichtete am 27.06.2014:
Die Liebe macht scheinbar Unmögliches möglich
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Die LVZ berichtete am 11.12.2009:
Wellness für den Altar
Rötha. Er ist knapp 500 Jahre alt, künstlerisch sehr wertvoll und nach Ansicht von Fachleuten gut erhalten: der Altar in der Marienkirche Rötha. Das Landesamt für Denkmalpflege Sachsen wird die Restaurierung vornehmen, um das seltene Stück auch für künftige Zeiten zu stählen. Ungeachtet dessen rührt der Förderverein zur Restaurierung der Marienkirche weiter fleißig die Werbetrommel, um Spendengelder für das Gotteshaus zu bekommen. Tatsache ist: Die Geschichte des Altars, der um 1525 in einer Leipziger Werkstatt entstanden ist, gibt noch etliche Rätsel auf. Details zu seinem Meister, der sich dereinst wohl von niederbayrischen Einflüssen eines Hans Leinberger aus Landshut beeinflussen ließ, sind nicht wirklich erforscht. Ein Kollege im Landesamt für Denkmalpflege arbeite daran, erläuterte Restaurator Andreas Schulze bei einem Vororttermin mit dem Förderverein am Mittwochabend. Und nicht nur das: Weil der Altar von hoher künstlerischer Qualität (filigrane Schnitzkunst) ist und als holzsichtiges Exemplar obendrein eine technologische Besonderheit aufweist - er war Untersuchungen zufolge nie farbig - übernimmt das Amt die Restaurierung für die Kirchgemeinde. Unentgeltlich. Im August hatten Fachleute den seltenen Opfertisch drei Tage lang gründlich untersucht und erste Maßnahmen veranlasst. Dazu gehörte eine Reinigung. Sie stellten fest, dass bei früheren Restaurationen vorsichtig vorgegangen worden war, um altes zu bewahren. So findet sich an der rechten Seite noch ein Teil der barocken Fassung. Das sei eine für damalige Verhältnisse sehr moderne Restaurierung gewesen, so Schulze. Momentan wird das zerbrochene Schleierbrett der Predella in der Dresdener Behörde restauriert. Auch andere Details des liturgischen Möbels bedürfen einer Kur. Dazu gehören die drei Gesprengefiguren, die laut Schulze extrem verschmutzt und instabil sind. Die könnten im Amt hergerichtet werden, schlug er vor. Weitere Arbeiten seien vor Ort möglich. Welche konkreten Maßnahmen noch zu veranlassen sind, wird mit Kirchgemeinde und Förderverein noch zu debattieren sein. Grundsätzlich geht es um die behutsame Erhaltung des Altars, der viele Höhen und Tiefen überstanden hat. Alte Akten dokumentieren Schäden durch Blitzeinschläge 1820 und 1826, mangelnde Standfestigkeit, Holzwurmbefall, Risse in Fugen und Fehlstellen. Auch von Kriminellen blieb der Altar, der nach dem Zweiten Weltkrieg in einer damals stark beschädigten Kirche offen zugänglich war, nicht verschont. 1948 wurde das Abendmahlrelief gestohlen. Die Fahndung danach verlief ergebnislos. In den 50er-Jahren war der Abriss der Marienkirche quasi beschlossene Sache, um Material für den DDR-Wohnungsbau zu gewinnen. Es kam glücklicherweise anders... Dank des 2003 gegründeten Fördervereins zur Restaurierung der Marienkirche und dessen unermüdlicher Arbeit ist ein kleines Wunder geschehen. Kirchenraum und Silbermannorgel erstrahlen in neuem Glanz. "Es bleibt aber noch viel zu tun", sagt Stephan Eichhorn, der Vorsitzende des Fördervereins. Die Sakristei müsse saniert, der Anfang der 50er-Jahre verschwundene Schalldeckel der Kanzel nachgebaut werden. Auch das Innere der Patronatsloge harre noch der Handwerker, so Eichhorn. Gestern Abend warb er beim Rotary-Club für Spenden. Wer sich einbringen und helfen möchte, kann sich ans Pfarramt Rötha, Telefon 034206/5 41 09 wenden, oder übers Internet unter der Adresse www.foerderverein-marienkirche.de Kontakt aufnehmen. (Saskia Grätz) |
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Die LVZ berichtete am 23.01.2009:
Pläne für Sakristei und Altar
Rötha. Die Restaurierung der Marienkirche zu Rötha wird auch in diesem Jahr noch einiges an Kraft und Geld erfordern. Wenngleich der Kirchenraum und die Silbermannorgel wieder in altem Glanz erstrahlen, bleibe noch viel zu tun, sagt der Vorsitzende des Fördervereins für die Restaurierung der Marienkirche Rötha, Stephan Eichhorn. Zum einen geht es um die Wiederherstellung der Sakristei mit ihrem Gewölbe. Sie war zu DDR-Zeiten unterteilt und eine Mauer eingezogen worden, um dem damaligen Friedhofsmeister einen kleinen Platz für Gerätschaften zu schaffen. Mit der Restaurierung soll der Originalzustand wieder erreicht werden. Das gilt ebenso für den Innenraum der darüber liegenden Patronatsloge. Zum anderen suche der Förderverein noch einen Sponsor, um den Anfang der 50er-Jahre "verschwundenen" Schalldeckel der Kanzel nacharbeiten zu können. Dieser hölzerne Deckel war nach dem Krieg zur Restaurierung an einen Tischler gegeben und irgendwann vergessen worden. Er existiert jedenfalls nicht mehr und soll nach alten Vorlagen nachgebaut werden. Ebenfalls vorgesehen sind notwendige holztechnische Untersuchungen und Arbeiten am Altar. Um die Mittel für diese anspruchsvollen Vorhaben bereitstellen zu können, sucht der Förderverein weiterhin Mitstreiter beziehungsweise "Bausteine". In Zeiten knapper Kassen müsse dies nicht zwangsläufig Bares sein, so Eichhorn. Ungenutzte Ressourcen wie beispielsweise eine nicht mehr beachtete Briefmarkensammlung oder Ähnliches könnten doch im Sinne des Gotteshauses umgewandelt werden. Ungeachtet dessen wird es auch in diesem Jahr wieder vier bis fünf Benefizkonzerte zugunsten der Marienkirche geben. Ein Höhepunkt: Das bereits traditionell stattfindende Mendelssohn-Festkonzert, das in diesem Jahr erstmals im Rahmen des Leipziger Bachfestes stattfinden wird - am 20. Juni. Mit diesem Konzert wird an den Aufenthalt des großen Komponisten Felix Mendelssohn-Bartholdy in Rötha erinnert, der eigenen Überlieferungen zufolge ganz begeistert von der Qualität der beiden Röthaer Silbermannorgeln - in den Jahren 1721 und 1722 erbaut - war. Weitere Konzerte sind mit dem Synagogalchor Leipzig, dem früheren Gewandhaus-Organisten Matthias Eisenberg und dem Westsächsischen Symphonieorchester geplant. Der im November 2003 gegründete Förderverein blicke auf ein erfolgreiches Jahr zurück. So konnte im September 2008 die von Orgelrestaurator Ekkehard Groß hergerichtete Silbermannorgel wieder eingeweiht werden. (Saskia Grätz) |
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Die LVZ berichtete am 02.07.2008:
Neuauflage einer Landpartie nach Rötha
Rötha. "Vorgestern hatten wir eine große Landparthie nach einem Städtchen Rötha, wo zwei Silbermannische Orgeln sind", schrieb der damals 31-jährige Felix Mendelssohn Bartholdy am 22. Juni 1840 seiner Mutter in einem Brief. Mit dem Fund dieses Dokuments sollten auch die letzten Spekulationen, ob der seinerzeit in Leipzig wirkende Komponist und Gewandhauskapellmeister einst in Rötha war, vom Tisch sein. Zugleich lieferte das alte Schreiben auch den Grundstein für das Engagement des Leipziger Mendelssohn-Hauses in der Gartenstadt.
Als Gewandhausorchesterleiter in Leipzig hatte der in Hamburg geborene Mendelssohn Bartholdy einen der einflussreichsten Jobs, die ein Musiker im neunzehnten Jahrhundert in Deutschland ausüben konnte. Wie damals eine "große Landparthie" wohl ausgesehen haben mag, bleibt der Fantasie überlassen. Sicherlich wird die Ausflugs-Gesellschaft einen gewissen Aufwand betrieben haben. Und auch anno 2008 scheuen die Messestädter weder Kosten noch Mühen, um in Rötha zu gastieren. So auch am Sonnabend zur zweiten Auflage eines Konzertes des Mendelssohn-Hauses Leipzig. Extra für den Auftritt von Sängerin Gesine Adler und Pianist Markus Zugehör wurde ein Flügel aus dem Gewandhaus in Röthas Marienkirche gebracht. Eine notwendige Aktion, da die Silbermannorgel ausgebaut ist und derzeit bei einem Meister aufgearbeitet wird. In Erinnerung an den Besuch des berühmten Musikers hat der Förderverein für die Restaurierung der Marienkirche Rötha und ihrer Silbermannorgel schon vor einiger Zeit eine Zusammenarbeit mit dem Mendelssohn-Haus vereinbart. "Wir kommen sicher auch ein drittes und viertes Mal", versicherte Jürgen Ernst, Direktor der Leipziger Einrichtung, der sich vom Fortschritt bei der Rekonstruktion des Gotteshauses beeindruckt zeigte. Damit scheinen auch für die Zukunft in Rötha Konzerte auf ähnlichem Niveau wie am Sonnabend garantiert zu sein. Denn mit diesem Gastspiel legten Adler und Zugehör die Meßlatte recht hoch. Neben Liedern und Stücken von Felix Mendelssohn Bartholdy trugen die beiden Leipziger Künstler auch Kompositionen von Wolfgang Amadeus Mozart, Maurice Ravel, Fanny Hensel (Mendelssohn Bartholdys Schwester) und Heitor Villa-Lobos vor. Der frühere Pianist des Gewandhaus Kammerchors und die studierte Sängerin, die regelmäßig mit dem Thomanerchor konzertiert, schafften es mit Leichtigkeit, die Gäste des Benefizkonzertes zu begeistern. Nicht nur der Szenenapplaus zeugte von Zufriedenheit; am Ende forderte das Publikum auch eine Zugabe ein und entließ die Musiker mit dem sicheren Gefühl, in Rötha den Nerv der Kammermusikfreunde getroffen zu haben. (Jörg Reuter) |
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Die LVZ berichtete am 12.06.2008:
Sommerserenade für die Marienkirche
Rötha. Die Arbeit hat sich offensichtlich gelohnt. Kaum noch etwas erinnerte an eine Baustelle. Dennoch, die Sanierung der Marienkirche in Rötha ist nach wie vor nicht ganz abgeschlossen. Aus diesem Grund lief der Auftritt des Eltern-Lehrer- und Schülerchors der Freien Waldorfschule Leipzig am Wochenende noch unter dem Subtitel "Baustellenkonzert". Dies hielt rund 60 Gäste jedoch nicht davon ab, beim Benefizkonzert "Sommerserenade" für die Marienkirche vorbeizuschauen.
Rund zwei Jahre ist es her, dass in Röthas Marienkirche eine Veranstaltung stattfand. Seitdem haben Restauratoren, Handwerker und nicht zuletzt der Förderverein für die Restaurierung der Marienkirche Rötha und ihrer Silbermann- orgel viele Stunden im und fürs Gotteshaus gearbeitet. "Wir haben bis jetzt mehr erreicht, als wir uns zu Beginn der Sanierung vorgestellt hatten", sagte Stephan Eichhorn, Vorsitzender des Fördervereins, vor dem Konzert. Fertig sei die Kirche aber noch nicht. Ein besonderes Juwel des Hauses - die Silbermannorgel - wurde ausgebaut und zurzeit noch aufgearbeitet. Darüber hinaus sollen bald Fußboden und Gestühl entsprechend ausgebessert werden, ebenso stehe die Rekonstruktion der Treppenaufgänge aus und einiges mehr.
Dem Konzertgenuss indes tat dies keinen Abbruch. Überhaupt, könnte der Chor - eigentlich sind es zwei: Eltern-Lehrerchor und Schülerchor - wahrscheinlich überall auftreten und würde sein Publikum begeistern. Zum mittlerweile dritten Mal gastierten die Leipziger in der Gartenstadt und zeigten einmal mehr ihr Können. Dabei ging das Gezeigte beziehungsweise Gesungene über das hinaus, was von einem Amateurensemble zu erwarten ist. In diesem Zusammenhang fiel besonders Gesangssolistin Nina Luckner auf. Sie hatte sich fünf Lieder des englischen Renaissancekomponisten John Dowland herausgesucht. Die Lehrerin überraschte mit einer zauberhaften Stimme. "Meine Kollegin nimmt schon seit Jahren Gesangsunterricht, gerade wenn Auftritte bevorstehen", erklärte Chorleiterin und Musiklehrerin Steffi Gerber. Vor etwa einem anderthalben Jahr gründeten sich beide Chöre. "Der Schülerchor von Mädchen und Jungen, die nicht genug bekommen können, und der Eltern-Lehrerchor besteht aus denen, die unbedingt wollen", verriet die Pädagogin, die außerdem auch den Mittel- und Oberstufenchor der Waldorfschule betreut. Berührungsängste mit schwierigen Stücken habe sie nicht. "Wenn es zu einfach ist, macht es doch keinen Spaß, und außerdem lernen meine Schützlinge dann nichts", so Gerber. Kein kleiner Anspruch, den aber beide Chöre jeweils allein oder gemeinsam mit Bravour erfüllten. "Wunderbar! Ich war schon bei den vorher- gehenden Gastspielen und kann das jedem nur empfehlen", schwärmte dann auch Elfriede Fugmann nach dem Konzert stellvertretend für das Publikum. (Jörg Reuter) |
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Die LVZ berichtete am 15.04.2008: Putzen ist Ehrensache Rötha. "Wir müssen hier Hand anlegen. Rötha wird dadurch umso schöner", sagte Rainer Rademacher am Sonnabendvormittag in der Marienkirche unmissverständlich. Der Förderverein für die Restaurierung der Marienkirche Rötha und ihrer Silbermannorgel hatte sich zum Frühjahrsputz im Gotteshaus verabredet. Seit einigen Wochen sind die groben Arbeiten im Inneren des Kirchenschiffs abgeschlossen. Mit Besen und Saugern ausgestattet, rückte eine "Putzkolonne" nun dem Bauschutt zu Leibe. Wer in den vergangenen 24 Monaten einen Blick in die Marienkirche werfen konnte, sah nicht wirklich viel. Der Altarraum war durch ein Gerüst abgesperrt, und auch sonst ruhte das Interieur unter Planen versteckt. "Das Gerüst ist schon im November abgebaut worden. Heute Vormittag haben wir dann die Planen vom Gestühl entfernt", sagte Stephan Eichhorn, Vorsitzender des Fördervereins. Ihm war dabei die Freude über das Erreichte anzusehen. "Die Instandsetzung ist weit vorangeschritten. Weiter, als wir vor drei Jahren, als wir begonnen haben, erwartet hätten." Mittlerweile ist der alte Glanz der Kirche wieder zu erahnen. "Fertig sind wir deswegen aber noch lange nicht", erklärte der Leipziger Rechtsanwalt. Neben dem Altar, der in diesem Jahr von den Restauratoren geputzt und aufgearbeitet werde, steht vor allem der Einbau der rekonstruierten Silbermannorgel an. Derzeit sind Pfeifen und Mechanik noch beim Orgelbauer, während das Gehäuse nach wie vor an seinem angestammten Platz in der Kirche steht. "Am 28. September soll sie fertig sein", verriet Eichhorn. Für diesen Termin ist die feierliche (Wieder-)Einweihung des Instruments vorgesehen. Doch auch davor werden sich die Türen der Kirche schon für Besucher öffnen. Etwa im Juni - dann ist ein "Baustellenkonzert" mit dem Chor der Waldorfschule geplant. Unberührt von und parallel zu diesen Terminen geht die Restaurierung weiter. "Die Kirchenbänke, der Fußboden, die Treppenaufgänge, die Sakristei", zählte Eichhorn die noch offenen Projekte auf. Nichtsdestotrotz sind die Fortschritte deutlich sichtbar, wie Röthas Bürgermeister Ditmar Haym sagte, der neben CDU-Stadtrat Uwe Wellmann, Gewerbevereinschef Rainer Rademacher oder Pfarrer Christoph Krebs, um nur einige zu nennen, zur illustren "Putzkolonne" gehörte. Haym: "Für uns ist das eine Ehrensache, hier mit anzufassen." (Jörg Reuter) |
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Die LVZ berichtete im April 2008:
Suche nach verschwundenem Blasebalg
Rötha/Bautzen. Orgelbauer Ekkehart Groß aus Waditz bei Bautzen restauriert derzeit die Silbermann-Orgel der Röthaer Marienkirche. Die LVZ sprach mit ihm über Gottfried Silbermann und seine vergessenen Nachfolger, über Bleifraß an Orgelpfeifen und einen verschwundenen Blasebalg. Frage: Sie restaurieren eine Silbermannorgel - ein ganz besonderer Auftrag? Ekkehart Groß: Ja, das könnte man schon sagen. Allerdings ist hinzuzufügen, dass die Silbermann-Orgeln für großes Aufsehen sorgen, es daneben aber auch noch andere wunderbare Orgelbauer gab. Gottfried Silbermann wird also zu sehr gerühmt? Nein, er hat in sehr guter Qualität gebaut und war für seine Zeit einzigartig. Silbermann hat die sächsische Orgellandschaft geformt und noch heute stehen wir in dieser Tradition. Allerdings gibt es Orgelbauer, die hundert Jahre später lebten und seine Qualität weiter entwickelten, die leider in einer relativen Bedeutungslosigkeit verschwunden sind. Zum Beispiel Friedrich Nikolaus Jahn und Traugott Stöckel. In welchem Zustand war die Orgel der Marienkirche, als Sie im Januar in Ihre Werkstatt kam? Organisten waren sicher erstaunt, dass die Orgel restauriert werden muss. Denn vom Spielschrank her machte sie einen guten Eindruck. Innen jedoch wies sie allerhand Schäden auf. Vor allem die Oxydationsprozesse der Metallpfeifen sind ein ernst zu nehmendes Problem. Was stellt sich der Laie darunter vor? Dieser chemische Prozess ist bis heute im Detail nicht vollständig erforscht. Über den sogenannten Bleifraß läuft derzeit ein Forschungsprojekt der EU. Restauratoren stehen vor der Wahl, entweder die Pfeifenfüße auszutauschen oder diese Prozesse zu neutralisieren und zu stoppen. Im Fall der Röthaer Orgel haben wir uns für Zweiteres entschieden, denn das andere wäre ein unwiederbringlicher Verlust an originaler Substanz. Welche Reparaturen stehen noch an? Wir müssen die Mechanik überarbeiten. Bei einer Orgel verläuft der Weg von den Tasten bis zu den Pfeifen mechanisch. Dabei liegen Messingdrähte in Eichenbohrungen. Im Laufe der Zeit werden diese Bohrungen durch Abrieb etwas größer und dies führt zu Klappergeräuschen. Früher hat man deshalb dort Filz eingeleimt. Das entspricht aber nicht mehr dem heutigen Stand. Jetzt sind wir dabei, dies wieder in einen Zustand zu bringen, der dem Original nahe kommt. Nicht zu vergessen die große Reinigung, 30 Jahre lang verdreckte das Instrument. Sorge bereitet uns noch ein Blasebalg. Die Orgel hatte ursprünglich zwei davon. Die Marienkirche wurde im Krieg beschädigt, die Orgel war ausgelagert. Zu Bach-Ausstellungen wurde das Instrument 1950 nach Leipzig und Berlin gebracht. Dabei muss der andere Blasebalg abhanden gekommen sein. Wir recherchieren jetzt, wo er geblieben ist. Wenn wir ihn nicht finden, müssen wir ihn nachbauen, damit die "Lunge" der Orgel wieder komplett ist. Denn jede gesunde Lunge braucht zwei Flügel zum Atmen. Wie wird die Orgel nach der Restaurierung von außen aussehen? Das Röthaer Instrument gehört zu den besterhaltenen Silbermannorgeln. Viel von der ursprünglichen Farbgebung von vor 286 Jahren ist noch erhalten. Die Fehlstellen werden von Restauratoren retuschiert, der weitere Verfall gestoppt. Generell soll die Orgel auch weiterhin alt aussehen und nicht bunt übermalt werden. Wann steht das Instrument wieder in der Röthaer Marienkirche? Wir planen Ende September. Bis sie erklingt, wird es aber noch eine ganze Weile dauern. Die Intonation und das Stimmen der 500 Pfeifen brauchen ihre Zeit. Das ist immer wieder eine große Herausforderung für einen Orgelbauer. Spielen Sie selbst Orgel? Ja, ich habe zu DDR-Zeiten in Dresden Kirchenmusik studiert. Danach sah mein Anstellungsverhältnis so aus, dass ich zu zwei Dritteln Kirchenmusiker war und zu einem Drittel was anderes machen musste. In einem Orgelbau-Praktikum während des Studiums war ich irgendwie positiv aufgefallen. Und so landete ich zur Orgelbauerlehre in einer Bautzener Orgelbauwerkstatt. Kurz nach der Wende habe ich mich als Orgelbauer selbstständig gemacht und habe heute zehn Mitarbeiter. Ist es schwer, Aufträge zu bekommen? Bei der evangelischen Kirche hat Kirchenmusik einen hohen Stellenwert. Deshalb legt sie auch auf die Orgeln viel Wert. Nachdem nun Dächer, Fassaden und Altäre vieler Kirchen restauriert worden sind, kommen jetzt die Orgeln dran. Auch Fördermittel gibt es dafür. Das ist für unsere Zunft ein Segen. Interview: Claudia Carell-Domröse |
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Die LVZ berichtete am 01.11.2007:
Förderer lassen für Marienkirche Geld fließen
Rötha. "Ein guter Tag für die Röthaer Marienkirche." Mit diesen Worten begrüßte Fördervereins-Vorsitzender Stephan Eichhorn die mehr als 100 Besucher eines Sonderkonzerts mit dem Lehrer-Eltern- sowie dem Schülerchor der Freien Waldorfschule Leipzig in der Röthaer Georgenkirche. Denn Eichhorn konnte sich nicht nur über ein sehr gut besuchtes Benefizkonzert mit geschulten Chorstimmen unter Leitung von Steffi Gerber, einem Sopran-Solo mit Nina Möller und Orgelstücken von Bach und Mendelssohn mit Christian Hornef freuen, sondern auch über das großartige Spendenergebnis von 6.600 €. Dazu hatte er Förderer angesprochen, sich in einer Spendengemeinschaft zusammenzuschließen. 20 waren dem Aufruf gefolgt. Dazu gehörten unter anderem die Röthaer Eheleute Braun, Dr. Proft und Lamm, die "Neu-Röthaer" Dr. Westebbe und Frau und der in München lebende Nachkomme der ehemaligen Röthaer Patronatsherren Freiherr von Friesen. Eichhorn verband seinen Dank mit Erläuterungen über den erfreulichen bisherigen Verlauf der Arbeiten und deren Fortführung. Geplant sei die Fertigstellung der Kirche 2011, also im 500. Jahr nach der Grundsteinlegung. "Wenn das so weitergeht, werden wir früher fertig", freute sich Eichhorn. Zu den anwesenden Förderern gehörte Karin Strehlow. "Rötha ist meine Heimatstadt. Ich bin schon daran interessiert, dass diese Kirche erhalten wird. Da ich in Rötha geboren bin, sehe ich mich in der Pflicht, ihren Erhalt zu unterstützen", meinte die ortsansässige Zahnärztin. "Rötha ist auch zu meiner Heimat geworden", erklärte Axel Bobbe von der Landestalsperrenverwaltung. "Ich bin in der Mitte der 90er Jahre hierher gezogen. Die Ausstrahlung der Marienkirche hat mich schon immer fasziniert", so Bobbe weiter. Da es durch die Eigenanteile des Vereins erst dazu kommen kann, dass staatliche Fördergelder fließen würden, wäre jede Spende wichtig. "Ich finde das wunderbar, dass sich der Förderverein gegründet hat", freute sich der Pfarrer der Röthaer Kirchgemeinde Christoph Krebs. In den letzten Wochen wurde das Spielwerk der Orgel ausgebaut. Es soll ebenso wie das Gehäuse restauriert werden. "Wenn alles klappt, wird die Orgel im Herbst kommenden Jahres wieder eingebaut und bespielbar sein", erklärte der Fördervereinsvorsitzende Eichhorn den anwesenden Spendern. Der Förderverein zählt inzwischen 70 Mitglieder. "Wir freuen uns über jeden Fortschritt und hoffen, dass alles zu einem guten Ende kommt", meinte Hannelore Bothung, die sowohl Mitglied im Kirchenvorstand als auch im Förderverein ist. (Gritta Flau) |
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Die LVZ berichtete am 09.10.2007: Famose Klänge für St. Marien Rötha. "Wir wollen den Klang dieser famosen Orgel hören!" Unisono antworteten Conny und Sylvia Gütz aus Leipzig am Sonnabendnachmittag auf die Frage, warum sie in der Georgenkirche dem Orgel-Benefizkonzert zu Gunsten von Sankt Marien beiwohnen. "Aber wir sind auch der Organistin Elisabeth Höpfner wegen hier", ergänzten die beiden Musikliebhaberinnen. Die Orgel spielende Kantorin gab dann auch unumwunden zu, dass sie dieser Silbermannorgel den Vorzug vor jener in der zweiten sich in der Sanierung befindlichen Röthaer Kirche gibt. "Sie ist einfach ein bisschen größer und hat mehr Manuale." Davon unbenommen fiebere jedoch auch sie der baldigen Restaurierung der "Schwester-Orgel" entgegen. Zu welchem Zeitpunkt diese erfolgen wird, ist derzeit allerdings noch ungewiss. "Nach dem Komplettausbau hat sich gezeigt", so Stephan Eichhorn, Vorsitzender des Fördervereins Marienkirche Rötha, "dass die von uns veranschlagten Kosten von rund 25.000 € viel zu niedrig gegriffen sind. Wir gehen jetzt von benötigten 90.000 € aus." Allein aus Eigenmitteln des Vereins und staatlicher Unterstützung werde diese Summe im kommenden Jahr nicht aufzubringen sein. "Wir haben jedoch mit der Sparkasse noch ein heißes Eisen im Feuer. Wenn wir im November grünes Licht bekommen, können wir die Sanierung in Angriff nehmen." Damit jedoch ist noch kein Ende beim Finanzbedarf in Sicht. "Wir benötigen weitere 15.000 bis 20.000 € für die Beleuchtung der Kirche", so Eichhorn, der es deshalb umso bedauerlicher fand, dass sich am Sonnabend lediglich 22 Zuhörer in der Georgenkirche einfanden. "Mit dem Heimatvereinsfest und einer Veranstaltung in der Großkelterei war halt in Rötha viel los an diesem Tag." (Roger Dietze) |
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Die LVZ berichtete am 25.09.2007: Kirchenmusik auf hohem Niveau Rötha. Kompositionen aus vier Jahrhunderten konnten am Sonnabend die Besucher der Georgenkirche in Rötha genießen. Landeskirchenmusikdirektor Markus Leidenberger an der Orgel und Michael Steinkühler, Soloposaunist der Dresdner Philharmonie, waren zum Benefizkonzert zur Erhaltung der Röthaer Marienkirche eingeladen. Auf dem Plan standen Werke von Johann Sebastian Bach, Matthias Weißing, Dietrich Buxtehude, Gustav Merkel, Felix Mendelssohn Bartholdy, Georg Friedrich Händel und einigen mehr. Abwechslungsreich und - wie nicht anders zu erwarten - auf hohem musikalischen Niveau boten die beiden Dresdener Berufsmusiker eine Stunde lang Besinnliches für Ohr und Gemüt. Mit rund 40 Besuchern war das Gotteshaus jedoch nicht einmal zur Hälfte gefüllt. Dementsprechend gering war auch die Ausbeute für den Förderung zur Restaurierung der Marienkirche. Der Fördervereinsvorsitzende Stephan Eichhorn vermutete, das herrliche Spätsommerwetter sei als Konkurrenz zu stark gewesen. "Aber wir veranstalten solche Konzerte ja hin und wieder", sagte Eichhorn und kündigte gleich die nächsten zwei Benefizkonzerte an: "Am 6. Oktober wird Kantorin Elisabeth Höpfner an der Silbermannorgel spielen, und am 27. Oktober wird der Eltern-, Lehrer- und Schülerchor der Waldorfschule in der Georgenkirche zu erleben sein." Eichhorn hofft dann auf mehr Resonanz, denn noch ist die Wiederherstellung der Marienkirche in vollem Gange. (Jörg Reuter) |
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Die LVZ berichtete am 26.06.2007:
Erinnerung an Besuch von 1840
Rötha. "Welch ein großes Geläuf" zitierte Stephan Eichhorn schmunzelnd einen alten Chronisten, der seinerzeit damit den regen Zuspruch beschrieb, den die St. Marien-kirche zu Rötha als Wallfahrtsort fand. Am Sonntag- nachmittag bezog sich die Bemerkung des Vorsitzenden des Fördervereins St. Marienkirche allerdings auf die gut gefüllte Georgenkirche. Das Mendelssohn- haus Leipzig veranstaltete hier erstmals ein Benefizkonzert für die Restaurierung der Wallfahrtskirche und ihrer Silbermannorgel. "Das wir das Konzert gerade heute ausrichten, ist kein Zufall. Die Mendelssohn-Stiftung möchte damit an den in einem Brief Felix Mendelssohn Bartholdys erwähnten Aufenthalt des Gewandhaus-Kapell- meisters am 20. Juni 1840 in Rötha erinnern", erläuterte Jürgen Ernst, Direktor des Leipziger Mendelssohn- Hauses. Vermutlich habe der Komponist nicht nur dieses eine Mal auf den beiden wertvollen Silber- mannorgeln in den Kirchen der Stadt gespielt. An den Versuch, während der Nazizeit die Erinnerung an Mendelssohn auszumerzen, in dem sein Denkmal vor dem Gewandhaus entfernt wurde, erinnerte der frühere Direktor des Leipziger Musikinstrumenten-Museums Professor Winfried Schrammek. Aus Protest gegen diese Denkmal- entfernung trat bekanntlich der damalige Bürgermeister der Messestadt Carl Friedrich Goerdeler von all seinen Ämtern zurück. Schrammek überreichte Ernst eine kürzlich bei Bauarbeiten in seinem Haus entdeckte Ausgabe der "Neuen Leipziger Zeitung" vom 08. Juni 1937. "In ihr kommentiert der Chefredakteur den Rücktritt Goerdelers und erwähnt darin bezeichnenderweise den eigentlichen Grund mit keinem Wort", sagt Schrammek. Das Festkonzert in der Georgenkirche gestalteten die hochschwangere Kristina Gerlach (Violine), Sopranistin Birgit Auweiler und Christian Hornef an Orgel und Cembalo eindringlich und mit großer Spielfreude. Die Musikstücke von Bach, als deren Wiederentdecker Mendelssohn gilt, des Thomas- kantors Johann Hermann Schein sowie der italienischen Barock- Komponistin Castello, Scarlatti, Marcello und Corelli honorierte das Röthaer Publikum mit viel Aplaus. Nach dem Konzert lud der Vorsitzende des Fördervereins zu einem Baustellenrundgang durch die Marienkirche ein. "Mit Spenden und Fördergeldern konnte seit Vereins- gründung 2003 beide Emporen, Kanzel, Patronatsloge und Chorraum denkmalgerecht saniert werden", erläuterte Eichhorn. Demnächst werde das Kirchenschiff innen eingerüstet. (Wolfgang Rudolph)
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Die LVZ berichtete am 21.05.2007:
Benefizkonzert mit fünf Uraufführungen
Rötha. "Die Baugelder für die Marienkirche in Rötha sind für dieses Jahr weitestgehend abgedeckt", sagte Stephan Eichhorn vorgestern zum ersten Konzert, das sein "Förderverein für die Restaurierung und Erhaltung der Marienkirche Rötha und ihre Silbermannorgel" gemeinsam mit dem Dresdner Orgelpunkt-Verein organisierte. Die rund fünfzig Besucher mussten allerdings in die Georgenkirche kommen, weil die Bauarbeiten im besagten Gotteshaus derzeit keine Veranstaltungen zulassen. Dies wird frühestens im nächsten Jahr möglich sein. Bis dahin soll auch die Orgel wieder eingebaut werden, die jetzt zur Generalüberholung entfernt werden muss. Es ist bereits der dritte und letzte Bauabschnitt, für den noch einmal eine knapp sechsstellige Summe veranschlagt worden war. Zu den größten Brocken des Bauvorhabens zählen die innere Raumhülle des Kirchenschiffs bis unterhalb der Decke und der Westgiebel, dessen Risse aufwändig verpresst werden müssen. Das Konzert für Sopran und Orgel war das erste von insgesamt sechs angekündigten in diesem Jahr. Der Zweck des Orgelpunkt-Vereins besteht darin, die Arbeit anderer gemeinnütziger Vereine mit der Durchführung von Benefizkonzerten zu unterstützen. So brachte Mitglied und Komponist Matthias Weißing die Sopranistin Uta Mücksch und die Organistin Dietling Baumgarten aus Dresden mit. Gleich fünf Uraufführungen geistlicher Lieder kamen von Weißling selbst. Besucherin Hannelore Neubert kam eigentlich nur wegen der Musik in die Georgenkirche. Als die Leipzigerin von dem Engagement des Fördervereins erfuhr, sagte sie: "Für diesen Zweck zahle ich das Eintrittsgeld gerne." Dass so wenige Einheimische zum Konzert gekommen waren, fand sie "bedauerlich". Pfarrer Christoph Krebs, im Verein Stellvertreter von Eichhorn, meinte zur leidenschaftlichen Arbeit des Vereins mit 65 Mitgliedern: "Ohne dessen Hilfe wäre die schnelle Restaurierung unserer Marienkirche nicht möglich." (Peter Krischunas ) |
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Die LVZ berichtete am 17.07.2006:
Silbermannorgel erklingt für Juristen
Rötha. Mit gar nicht trockenen Paragraphen befassten sich am Freitag 25 Juristen des Leipziger Anwaltsvereins, als Stephan Eichhorn zu einem Geschichtsrundgang in die Marienkirche Rötha lud. Doch nicht nur staubige Vergangenheit bekamen die Damen und Herren zu hören. Zum Abschluss ertönte die klangvolle Silbermannorgel.
Als "zurückhaltend restauriert" und "ohne übertriebene Retusche" - so sieht
Stephan Eichhorn, Vorsitzender des Fördervereins für die Restaurierung der
Marienkirche Rötha und ihrer Silbermannorgel die Arbeit an "seinem" Gotteshaus.
Die Mitglieder des Leipziger Anwaltsvereins, die sich am Freitag das Gemäuer
anschauten, waren da schon anderer Meinung. "Wirklich beeindruckend", schwärmte
etwa Renate Herrmann. Die 52-Jährige aus Dreiskau-Muckern kenne die Region zwar
recht gut, finde es immer wieder wunderbar, dass der Verfall gerade bei dieser
Kirche aufgehalten wird. |
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Die LVZ zu unserer Baubesprechung mit Orgelmusik am 20.06.2006:
Patronatsloge verschwindet hinter Baugerüst
Rötha. Die Restaurierung der Marienkirche in Rötha geht in die nächste Runde.
Regierungs-
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Die LVZ zu unserem Benefizkonzert vom 10.06.2006:
Rötha. Der Förderverein der Marienkirche konnte am Sonnabend den Gewandhausorganisten
Michael Schönheit zu einem Benefizkonzert begrüßen. Eingangs informierte
Vereinsvorsitzender Stephan Eichhorn die rund 40 Konzertgäste über die in
diesem Jahr avisierten Restaurierungsziele. So soll neben der Patronatsloge
auch die Kanzel instand gesetzt werden. Anschließend bot Schönheit ein Konzert,
das darauf ausgerichtet war, möglichst viele Facetten der Marienkirchorgel
aufzuzeigen. Inmitten der Programmfolge erklangen deshalb acht kleine Präludien
und Fugen, die unter den Werken Johann Sebastian Bachs geführt werden, aber
wahrscheinlich nicht von ihm, sondern seinen Schülern stammen. Sie tragen
freilich die stilistische Prägung des Thomaskantors. Jede einzelne dieser
Miniaturen brachte eine andere Seite der Orgel zum klingen. Mal strahlend, dann
wieder elegisch, liedhaft oder gar tänzerisch, - die Palette reichte von
klagenden Tönen bis zum Jubilieren. Eingerahmt wurden diese kleinen Stücke
von mediativen Kompositionen Michael Gottfried Fischers, der Anfang des 19.
Jahrhunderts lebte. Als Glanzstücke präsentierte Schönheit zum Auftakt und
Abschluss des Konzerts Werke von Felix Mendelssohn-Bartholdy. Der Organist
verstand es deren romantische Melodik auf eine Weise nacherlebbar zu machen,
die verriet, wie tief er sich der Klangwelt des berühmten Gewandhaus- |
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Der Wochenkurier berichtete am 17.05.2006:
Geld für die Marienkirche
Der Wochenkurier berichtete über den Fortgang der Sanierung der Röthaer Marienkirche. Dazu hat sich jetzt der Förderverein für die Restaurierung der Marienkirche und ihrer Silbermannorgel zu Wort gemeldet:
"Die im Artikel bezifferten Fördermittel über 300.000 € sind in die bereits 1997
erfolgte Instandsetzung des Äußeren der Kirche geflossen. Das Kircheninnere wurde
damals in einem beklagenswerten Zustand belassen", teilt Vereinsvorsitzender Stephan
Eichhorn mit. Erneut begonnen wurde mit der Restaurierung im vergangenen Jahr, nachdem
sich 2003 zehn Initiatoren zusammen- |